So wurde der Hanomag 2009 unter dem Carport abgestellt und bis zum Jahr 2012 nicht mehr bewegt.
In der Werkstatt konnte damit begonnen werden den Schlepper in seine Einzelteile zu zerlegen. Dank der Halbrahmenbauweise kann der R22 nach dem Ausbau des Motors weiterhin problemlos bewegt werden. Der Motor wurde also ausgebaut, um den Schaden an der Motorabdichtung beheben zu können.
Da der Motor noch ausreichend Öldruck besaß, konnte eine Instandsetzung der Pleuellager der Kurbelwelle ausgeschlossen werden. Bevor wir uns an die Arbeit machten den Motor zu zerlegen wurde eine Kompressionsprüfung an den einzelnen Zylindern durchgeführt. Die Prüfung ergab einen ausreichenden Kompressionsdruck an allen Zylindern, sodass Kolben und Laufbüchsen nicht erneuert werden mussten.
Um die Dichtungspackung zu erneuern, ist es beim D-21 Motor des Hanomag R22 notwendig, die gesamte Kurbelwelle auszubauen.
Im ausgebauten Zustand der Kurbelwelle ist die Besonderheit am D21 Motor des R22 leicht zu erkennen. Die Dreizylinder Kurbelwelle hat einen 180° Pleuelwinkelversatz. Dies ist normalerweise nur bei einem Vierzylindermotor bzw. bei gerader Zylinderzahl der Fall. Eine Dreizylinderkurbelwelle besitzt in der Regel einen 120° Pleuelwinkelversatz. Diese Besonderheit erklärt den "unrund" klingenden Motorlauf, und den unverkennbaren Klang des Hanomag R22.